Neujahrsgrüße der Verbandsgemeinde


2024 war unsere Welt weiterhin geprägt von globalen Konflikten im Nahen Osten, in der Ukraine oder in Syrien. Auch der Anschlag in Magdeburg am 20. Dezember, bei dem sechs Menschen ihr Leben verloren und mehr als 300 verletzt wurden, hat uns tief erschüttert. Unsere Gedanken sind bei den Opfern, ihren Angehörigen und den Verletzten. Diese Entwicklungen erfüllen uns mit Sorge und mahnen uns eindringlich, wie dringend notwendig friedliche Konfliktlösungen sind. Die Folgen dieser Ereignisse spüren wir ganz unmittelbar, etwa durch steigende Lebenshaltungs- und Energiekosten oder die wachsenden Anforderungen an die Sicherheit bei der Planung, Durchführung und Überwachung von Veranstaltungen oder Umzügen.

Auch die Unterbringung von Schutzsuchenden, die aufgrund dieser globalen Konflikte aus ihrer Heimat flüchten, bleibt eine kontinuierliche Herausforderung. Mein besonderer Dank gilt den Mitarbeitern des Sozialamtes und des Mehrgenerationenhauses, die mit großem Engagement diese Geflüchteten betreuen und geeigneten Wohnraum organisieren. Auch künftig werden wir den Schwerpunkt auf eine dezentrale Unterbringung in kleineren Wohneinheiten über das gesamte Gebiet der Verbandsgemeinde hinweg legen, wobei diese Vorgehensweise leider nicht mehr das gleiche Maß an Unterstützung erfährt, wie in den vorherigen Jahren.

Daneben mussten weltweit auch verheerende Natur- und Umweltkatastrophen gemeistert werden. Unsere Verbandsgemeinde stand durch das Hochwasser an Pfingsten vor einer der größten Herausforderungen der letzten Jahre. Dies hat uns vor Augen geführt, wie wichtig und entscheidend unsere langjährigen Investitionen in den präventiven Hochwasserschutz, in die Renaturierung von Gewässern und in die Modernisierung unserer Feuerwehren waren. Mein Dank gilt insbesondere allen Einsatzkräften sowie den unzähligen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern. Durch deren unermüdliches Engagement und effektive Hochwasserschutzkonzepte konnten schlimmere Folgen verhindert werden. Dennoch entstanden erhebliche Schäden, insbesondere an unserem Hallenbad, dessen Neubau eine wichtige Aufgabe der kommenden Jahre sein wird.

Danken möchte ich aber auch der Polizei, dem DRK und den weiteren Rettungsdiensten, dem Ordnungsamt, den Abwasser- und Wasserwerken, den Energieversorgern, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Einzelhandel, in Schulen sowie Kitas sowie im Gesundheitswesen, insbesondere denen, die sich im und für das Kreiskrankenhaus engagieren, welches für unsere Region eine herausragende Bedeutung hat. Sie alle gewährleisten täglich das Funktionieren unserer Gesellschaft. An dieser Stelle wären sicherlich auch noch viele mehr zu nennen, die etwas für unserer Zusammenleben und unsere Infrastruktur leisten.

Das vergangene Jahr war ebenfalls geprägt von der Europa- und Kommunalwahl, die nur dank des engagierten Einsatzes zahlreicher ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer sowie der Mitarbeiter der Verwaltung erfolgreich durchgeführt werden konnte. Besonders erfreulich ist, dass alle Ortsgemeinderäte gewählt werden konnten und – mit einer Ausnahme – in allen Ortsgemeinden der Verbandsgemeinde ein Ortsbürgermeister gefunden wurde. Dabei wurde ein Generationenwechsel spürbar: Viele neue Gemeinderäte und Ortsbürgermeister sind ins Amt gewählt worden und bringen frische Ideen und neue Perspektiven in die Kommunalpolitik ein.

Wir sind dankbar für all diejenigen, der sich ehrenamtlich engagieren – sei es in der Kommunalpolitik oder in Vereinen, Verbänden, Kirchen, Institutionen und Initiativen.  Mehr denn je brauchen wir Menschen jeden Alters und aus allen beruflichen und sozialen Bereichen, die etwas bewegen wollen, die bereit sind, an Veränderungen mitzuwirken und Verantwortung zu übernehmen. Auch bei der nun anstehenden Bundestagswahl sind unsere Gemeinden wieder auf ehrenamtliche Kräfte in den Wahlbüros angewiesen.

Mit August Justen ist 2024 ein Ehrenbürger der Verbandsgemeinde und Bundesverdienstkreuzträger nach einem außergewöhnlichen Leben mit vielen bedeutenden Leistungen im Alter von 100 Jahren verstorben. Er hatte zeitlebens eine prägende Rolle in der Region und leistete Herausragendes für den Hochwald.

Unsere Landwirte haben im vergangenen Jahr im Rahmen von Protestveranstaltungen auf ihre besondere Situation und ihre Sorgen aufmerksam gemacht. Wir sind uns der entscheidenden Bedeutung unserer Landwirte, Forstwirte und Winzer bewusst – sie tragen nicht nur zur Erhaltung unserer Kulturlandschaft bei, sondern sichern auch die Erzeugung der Güter, die wir täglich benötigen. Aus diesen Protesten gilt es, wertvolle Erkenntnisse zu ziehen und die Zukunft gemeinsam konstruktiv zu gestalten.

Mit dem Inkrafttreten des Flächennutzungsplans für den Bereich „Windkraft“ hat die Verbandsgemeinde die Voraussetzungen geschaffen, den Anteil erneuerbarer Energien noch weiter auszubauen. Dies muss nun auch mit einem Ausbau der Netze einhergehen, damit die erzeugte Energie auch entsprechend transportiert werden kann. Zusätzlich fördern wir mit unserem regionalen Strommarkt eine dezentrale und ökologische Stromversorgung, ein bis dato in Rheinland-Pfalz einzigartiges Projekt.

Im November erfolgte der Spatenstich für eine neue Mehrzweckhalle in Wincheringen, aber auch weitere zukunftsweisende Projekte wie die barrierearme Achse in Saarburg oder der nun in die Umsetzung gehende Mobilitätshub bei Merzkirchen verdeutlichen, wie wir unsere Region weiterentwickeln und noch lebenswerter machen.

Die Digitalisierung unserer Verwaltung entwickelt sich kontinuierlich weiter. Bestehende Angebote, wie die „meinOrt-App“, Online-Terminvergaben und digital auslesbare Wasserzähler werden im Laufe dieses Jahres ergänzt werden durch die Möglichkeit, Anträge in vielen Bereichen direkt von zu Hause aus digital einzureichen.

Parallel dazu schreitet der Ausbau des Glasfasernetzes weiter voran. Besonders unsere Schulen profitieren vom Breitbandausbau, aber auch von den vielen weiteren Schul- und Kitasanierungen, -neubauten und -erweiterungen, die vorangetrieben wurden.

Gemeinsam sollten wir mit Zuversicht die bevorstehenden Herausforderungen meistern und aktiv zu einer positiven Entwicklung unserer Region beitragen. Dazu gehört, dass wir uns auf die wirtschaftlichen Stärken unserer Region konzentrieren: die Förderung von Dienstleistungen, Handel und Handwerk, aber ebenso die Weiterentwicklung des Tourismus, insbesondere durch die Schaffung neuer Angebote und Übernachtungskapazitäten. So stellen wir sicher, dass unsere Region auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleibt.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen ein glückliches neues Jahr, viel persönliches Wohlergehen sowie Gesundheit und Erfolg.

Ihr Jürgen Dixius
Bürgermeister der Verbandsgemeinde Saarburg-Kell