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Vom Filmeabend bis zum Erinnerungsatlas
Der Begleitausschuss trifft sich in regelmäßigen Abständen, um gemeinsam über den Programmstand zu sprechen und neue Anregungen zu sammeln. Bei der Sitzung am vergangenen Dienstag, 25. August, präsentierten zwei Wissenschaftler der Universität Trier den „Erinnerungsatlas der Großregion“. Auf einer digitalen Karte werden Gedenkstätten und Erinnerungsorte an die Verbrechen des Nationalsozialismus verzeichnet. Das Programm, an dem auch die Demokratie-Partnerschaften in Konz, Schweich und Trier beteiligt sind, soll jedermann zugänglich sein und Wissen zentral abrufbar machen. „Wir möchten interessante Projekte und Erkenntnisse vor dem Verschwinden bewahren“, sagte Lennard Schmidt von der Uni Trier. Zusätzlich sollen mehrere Themen didaktisch aufbereitet werden, um Schülerinnen und Schülern in Zukunft einen besseren Zugang zu verschaffen. In Kooperation mit einer Schule wird beispielsweise die Geschichte der Saarburgerin Marianne Baum, die sich einer jüdischen Widerstandsgruppe in Berlin angeschlossen hat und von den Nationalsozialisten 1942 hingerichtet wurde, aufgearbeitet.
Weitere Projekte wie zum Beispiel „Flagge zeigen gegen Rassismus“, das sich an Fußballvereine in der Verbandsgemeinde richtet, oder „Für ein gutes Miteinander vielfältig aktiv!“, das vom Freundschaftskreis Serrig-Charbuy e.V. initiiert wurde und mehrere Aktionen umfasst, laufen ebenfalls in diesem Jahr.
Das Jugendforum, das jungen Menschen die Möglichkeit bietet, eigene Projektideen umzusetzen, hat unter anderem einen thematisch passenden Graffiti-Workshop angeboten. Das Ergebnis sind drei große, bunt gestaltete Stelen mit Slogans wie „Kein Mensch ist illegal“ oder „No Hate Speech“ (engl. „Keine Hass-Rede“). Auch ein Kino- und Gesprächsabend mit dem Film „Der Junge im gestreiften Pyjama“, der sich mit dem Holocaust auseinandersetzt, wurde organisiert. Ein Kochworkshop ab 10 Jahren mit internationaler Küche ist ab jetzt jeden Freitag im Jugendzentrum Saarburg.
„Für 2020 sind noch einige Fördermittel übrig“, sagte Lukas Zimmer von der Koordinierungs- und Fachstelle (KuF) bei dem Ausschusstreffen. Aufgrund der Corona-Pandemie mussten einige Aktionen verschoben werden und die Planung neuer Veranstaltung gestaltet sich momentan schwierig. Die Akteure lassen sich davon nicht entmutigen. Im Rahmen der Demokratiekonferenz im Anschluss an die Sitzung des Begleitausschusses sammelten sie neue Ideen und wichtige Themen, darunter Diskriminierung in sozialen Medien oder der Umgang mit Verschwörungsmythen.
Info: „Demokratie leben!“ in der Verbandsgemeinde Saarburg-Kell
Seit 2015 ist die Verbandsgemeinde Saarburg-Kell mit der Partnerschaft für Demokratie Teil eines großen, bundesweiten Netzwerkes. Die Vision ist es, ein respektvolles Zusammenleben in einer vielfältigen Region zu fördern und Diskriminierung entschieden entgegen zu treten. Das Lokale Bündnis für Familie in der VG Saarburg-Kell e.V., ansässig in der Saarburger KulturGießerei, kümmert sich als Koordinierungs- und Fachstelle (KuF) auch in der neuen Förderperiode um die Steuerung. Als federführendes Amt ist die Verwaltung der Verbandsgemeinde zuständig.
Mit bis zu 5000 Euro können Projekte gefördert werden. Bei der Ideenfindung können Vereine, Schulen, Kitas, Initiativen oder Jugendliche ihrer Kreativität freien Lauf lassen – von Theaterprojekten über Kunstaktionen, Konzerten bis hin zu Workshops, Gesprächsreihen oder Festen können verschiedenste Ansätze verwirklicht werden. Hauptsache ist, dass Themen wie Zusammenhalt, Zivilcourage, Menschenrechte, Akzeptanz, Vielfalt oder Integration im Fokus stehen.
Mehr Informationen unter www.saarburg-vielfalt.de