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Von der Militärkantine zum Gastronomie-Objekt: Sanierungsarbeiten an ehemaligem Küchenhaus laufen
Es wird einmal die Grenze zwischen Wohnquartier und den Gärten von Saarburg markieren und schon von weitem sichtbar sein. Dafür sorgt seine exponierte Lage am Ende des geplanten Grünzugs, der als 30 Meter breite Achse vom Supermarkt in der Irscher Straße aus quer durch das Gebiet verlaufen soll.
Wie der Name bereits vermuten lässt, diente das Küchenhaus, welches in den späten 1930er Jahren erbaut wurde, zu Zeiten der französischen Garnison als Kantine. Das Konzept für den Umbau des Bauwerks sieht vor, die historische Tradition fortzuführen und die Großküche für Soldaten in ein modernes Gastronomie-Objekt umzugestalten. Bevor die Stadt damit beginnen kann, müssen Sicherungsmaßnahmen erfolgen, um die Bausubstanz zu schützen. Unter anderem werden marode Stellen am Dach ausgebessert und die Fenster und Eingänge versperrt, um potenzielle Vandalen am Einstieg zu hindern und damit Schäden vorzubeugen. Die Sicherungsarbeiten am Küchenhaus haben im Herbst begonnen und werden bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Finanziert werden sie aus Mitteln des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat, das den ersten Teil des Projekts „Saarburg-Terrassen: Öffentliche Räume“ mit 430.000 Euro fördert.
Der anschließende Umbau des ehemaligen Küchenhauses wird ebenfalls mit Mitteln aus dem Bundesprogramm Projekte des Nationalen Städtebaus realisiert. Insgesamt 5 Millionen Euro Förderung werden in der zweiten Periode in die Umgestaltung zum Wohnquartier mit Naherholungsflächen fließen.
Das Küchenhaus soll von beiden Seiten aus über Terrassen zugänglich gemacht werden und damit sowohl im Außen- als auch im Innenbereich viel Platz für einen gastronomischen Betrieb und damit einen Treffpunkt für Bürger und Besucher bieten. Der Umbau der erhaltenswerten Immobilie ist sowohl aus historischer als auch sozialer Perspektive ein wichtiger Bestandteil des umfangreichen Entwicklungsprojekts.
Info: Zur Geschichte der Saarburger Kaserne
Rund zwei Jahre vor dem Beginn des Zweiten Weltkriegs begannen die Bauarbeiten auf dem Kasernengelände, im November 1938 zogen circa 1000 Soldaten der Wehrmacht ein. Noch vor Kriegsende, ab Ende Februar 1945, besetzten US-Streitkräfte die Anlage. Nachdem Saarburg im Juni 1945 der französischen Besatzungszone zugeordnet wurde, zogen Soldaten aus dem Nachbarland in die Kaserne ein. In den 1950er Jahren wurden Wohnungen für die Armeeangehörigen errichtet. Bis zum Sommer 2010 war das 16. Batillon de Chasseurs (Jägerbataillon) in Saarburg stationiert.