Renaturierung von Bächen: Verbandsgemeinde leistet wichtigen Beitrag zum Hochwasserschutz


Die Renaturierung von Flüssen und Bächen soll dazu beitragen, die Überschwemmungsgefahr zu reduzieren. Indem Mauern und Rohre entfernt werden und das ursprüngliche Bett des Gewässers sowie Rückhaltebereiche wiederhergestellt werden, erhält das fließende Wasser mehr Spielraum. Regnet es verstärkt,  kann der Strom über den Uferbereich hinaustreten und zum Beispiel – wie im Falle der teils renaturierten Leuk – eine Aue fluten, die so als natürlicher Hochwasserschutz fungiert. Gerade vor dem Hintergrund der Starkregenereignisse im Mai und Juni vergangenen Jahres ist es der Verbandsgemeinde ein Anliegen, zahlreiche Maßnahmen zur Gewässerrenaturierung umzusetzen. Derzeit bearbeitet die Verwaltung rund 20 verschiedene Projekte, die fortlaufend umgesetzt werden. Neben einer Verbesserung des Hochwasserschutzes soll sich das Ganze auch positiv auf das Ökosystem auswirken. Amphibien und Insekten, die von den Uferbereichen verdrängt wurden, könnten sich in Zukunft wieder an den Bachläufen ansiedeln. Außerdem profitiert der Fischbestand davon, wenn die Tiere durch das Gewässer schwimmen können, ohne auf Hindernisse zu stoßen.
In der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie, die Ende 2000 in Kraft getreten ist, wurde festgelegt, dass alle Staaten in der Europäischen Union dafür sorgen sollen, ihre Gewässer in einen guten Zustand zu bringen oder diesen zu bewahren. Damit entsprechende Maßnahmen durchgesetzt werden können, fördert das Land Rheinland-Pfalz diese im Rahmen der Aktion Blau Plus. Je nach Vorhaben werden bis zu 90 Prozent der Kosten übernommen – beispielweise bei der Renaturierung des Lohbachs bei Saarburg. Die Arbeiten an zwei von drei  Bauabschnitten sind bereits abgeschlossen. Über eine Million Euro betragen die Gesamtkosten des Projekts. Nicht nur der Lohbach sondern auch einer seiner Seitenarme, der Parkbach, wird umgestaltet. 321.000 Euro, die zur Hälfte vom Land getragen werden, sollen dafür ausgegeben werden.
Die Sanierungsmaßnahmen an der Stauanlage in Wincheringen für 70.000 Euro und die Arbeiten am Sprenkelbach in Trassem für 200.000 Euro sind soweit abgeschlossen.
Die Verbandsgemeinde plant, in diesem Jahr weitere Projekte in die Tat umzusetzen: Der Söster Bach/Rehlinger Graben und der Mannebach sollen jeweils für über 300.000 Euro, die zu 90 Prozent gefördert werden, renaturiert werden. Demnächst stehen auch Arbeiten am Zinnbach in Trassem und am Ewigbach in Freudenburg an. Für insgesamt 235.000 Euro sollen Böschungen gesichert werden, die wegen des starken Regens im vergangenen Sommer abgerutscht sind.
Auf der Liste der Verwaltung stehen noch weitere Gewässer, die aufgewertet werden sollen: der Freielsbach, der Irscher Bach sowie der Kaselbach bei Irsch, der Großbach zwischen Greimerath und Zerf, der Bach Säuwies bei Lampaden und der Flonterbach bei Schillingen. Da sie über Grundstücke verschiedener Eigentümer fließen, müssen vor dem Beginn  der Arbeiten zahlreiche Gespräche geführt werden. Während die Verhandlungs- und Planungsphase für die Maßnahmen an diesen Bächen bereits angelaufen ist, gibt es weitere Gewässer, für die erste Bestandaufnahmen geplant sind oder gerade durchgeführt wurden. Für die Aufwertung des Kirfer Bachs, des Portzer Bachs, des Zinnbachs bei Trassem, des Fuchslochs bei Kastel-Staadt und des Burkelsbachs bei Waldweiler werden daher Planungskosten im Haushalt veranschlagt.
Da die Verbandsgemeinde eine große Masse an Projekten bearbeitet, können nicht alle gleichzeitig realisiert werden. Die Verwaltung ist aber bestrebt, die Maßnahmen und somit einen wichtigen Beitrag zum Hochwasserschutz zügig umzusetzen.