Wiederaufbau des Haus Warsberg in Planung – Entkernung fortgeschritten



Schon von weitem ist die riesige weiße Plane erkennbar, die das Gebäude umhüllt. Unabhängig von Wind und Wetter kann unter dem Notdach, das wie ein riesiges Festzelt anmutet, gearbeitet werden. Außerdem schützt die Verkleidung das Haus Warsberg, dessen Dachstuhl bei dem Brand am 19. August 2018 in Flammen aufging. Unter der Plane befindet sich das entkernte Gebäude. Neben dem Feuer hat auch das Löschwasser seine Spuren hinterlassen, denn das Stroh-Lehm-Gemisch  zwischen den Deckenbalken hat sich mit Feuchtigkeit vollgesogen und musste daher entfernt werden. Außerdem wurden spezielle Maschinen eingesetzt, um der verbleibenden Substanz das Wasser zu entziehen. 



Nach der umfangreichen Entkernung gleicht der denkmalgeschützte Bau an vielen Stellen einem Gerippe, denn Böden und Wände wurden eingerissen und dafür zusätzliche Holzbalken eingesetzt. Momentan stimmt die Verwaltung mit Experten ab, ob weitere Rückbauarbeiten durchgeführt werden müssen. Grundsätzlich wird versucht, im Sinne des Denkmalschutzes einen möglichst hohen Anteil der historischen Bausubstanz zu erhalten. Während von manchen Räumen nicht mehr viel übrig ist, hat es andere – beispielsweise das bisherige Trauzimmer mit seinen künstlerisch gestalteten Buntglasfenstern  – weniger stark getroffen.
Derzeit laufen die Vorplanungen zum Wiederaufbau des Gebäudes. Das Dachgeschoss, in dem das Feuer entstanden ist und das komplett ausbrannte, soll nicht mehr wie bis vor dem Brand als Lagerraum genutzt werden. Stattdessen ist geplant, hier Büroräume zu errichten. Bis in die oberste Etage soll ein neuer Aufzug fahren, um auch die höherliegenden Stockwerke des Hauses barrierefrei zugänglich zu machen.
Wie hoch die finalen Kosten für den kompletten Wiederaufbau sind, steht noch nicht fest. Die Verbandsgemeindeverwaltung hat im diesjährigen Haushaltsplan 3 Millionen Euro für das Bauprojekt veranschlagt, wobei sie mit einer Versicherungsleistung von 2,8 Millionen Euro rechnet. Auch im Folgejahr wird mit Kosten in Millionenhöhe kalkuliert.