Integration und Unterbringung geflüchteter Menschen in der Verbandsgemeinde Saarburg-Kell


Diese Aufgabe kann aktuell nur durch eine Anmietung privater Immobilien bewältigt werden. Daher wurde in diesem Jahr die Wohnraumsuche intensiviert und eine Umorganisation der aufsuchenden Integrationsarbeit vorgenommen, um den Menschen weiterhin geordnet und angemessen Unterkunft bieten zu können.

Aktuell sind rund 50 Wohnungen in 16 Ortsgemeinden auf dem Gebiet der Verbandsgemeinde zur Unterbringung angemietet, welche vom Sozialamt betreut werden, dessen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf eine passende Zuordnung der Menschen nach Herkunftsland und möglichen Kulturkreisen achten. Zum Vergleich: Im September 2023 standen 37 Wohnungen zur Verfügung, von denen zwischenzeitlich einige aufgrund von Kündigungen wegfielen. Nur durch neue Angebote von Privateigentümern konnten die fehlenden Kapazitäten aufgrund hoher Zuweisungszahlen sichergestellt werden. Dies hat dazu beigetragen, dass bisher keine Turnhallen, Bürgerhäuser oder andere öffentliche Liegenschaften zur Unterbringung genutzt werden mussten.

Damit setzt die Verbandsgemeinde Saarburg-Kell weiterhin auf eine dezentrale Unterbringung von Geflüchteten, so wie Ende 2023 vom Verbandsgemeinderat und den Ortsbürgermeistern gefordert.  Zu dieser Zeit hatte die Verbandsgemeinde Saarburg-Kell auch bereits auf die schwierige Wohnraumsituation hingewiesen und war sogar in Planungen für eine mobile Unterbringungseinrichtung in Form von Wohncontainern eingestiegen. Aufgrund fehlender Grundstücke oder mangels Baurechts in den Ortsgemeinden konnte dies jedoch nicht umgesetzt werden.

Seit Oktober 2024 kümmert sich, zusätzlich zu zwei Kräften des „Lokalen Bündnis für Familie e.V.“, eine eigens eingestellte sozialpädagogische Fachkraft um die Geflüchteten, damit eine bestmögliche Unterstützung der Menschen sichergestellt ist und frühzeitig Reaktionsmöglichkeiten entstehen. Diese fachliche Begleitung wurde in diesem Jahr verstärkt, da immer weniger ehrenamtliche Kräfte bereit sind, eine solch wichtige Aufgabe zu übernehmen. Darüber hinaus ist eine Stelle für einen Hausmeister zur Unterstützung bei Maßnahmen in den Mieteinheiten ausgeschrieben.

Zur Förderung der Integration geflüchteter Menschen ist es der Verbandsgemeinde gelungen, gemeinsam mit dem Fortbildungszentrum CEB und dem BAMF, Integrationskurse in Saarburg anzubieten. Seit Juli 2024 kann die erforderliche Deutsch- und Integrationsschulung von Geflüchteten absolviert werden, um daran anschließend arbeiten zu dürfen. Derzeit nehmen 24 Personen das Angebot an, weitere Sprachkurse werden angefragt. Damit ist eine erhebliche Verbesserung der Erreichbarkeit erzielt worden, da die Kursteilnehmer nicht mehr bis nach Trier zu einem Integrationskurs fahren müssen. Das steigende Interesse und die Anmeldezahlen der Teilnehmer aus dem Hochwald, der Stadt und dem Umland belegen den Bedarf für dieses Angebot im Interkulturellen Begegnungszentrum (IBZ) in Saarburg. Zudem bietet das IBZ Hilfestellungen für Geflüchtete an, um zum Beispiel Beratungsleistungen für Anträge oder Kontaktstellen zu vermitteln.