Hochwasser erzwingt Neubau des Hallenbads Saarburg


So kam es zu einem, durch den Wasserdruck der Leuk verursachten, Bruch der hinteren Glasfassade, die einen Wassereintritt und die Überflutung und Verschlammung des gesamten Nichtschwimmerbeckens und des Kinderplanschbeckens sowie des Rohrleitungssystems zur Folge hatte.

Das schlammhaltige Hochwasser gelangte bis in das Untergeschoss, wo die Technik des Bades mehr als 1 Meter komplett überflutet wurde. Sämtliche Umwälzpumpen, Spülleinrichtungen, Regelungseinrichtungen der Badewassertechnik sowie die gesamte elektrische Schaltanlage des Hallenbades sind nicht mehr betriebsfähig. Auch das Heizungsnetz inklusive des Blockheizkraftwerks sowie die Lüftungsanlage der Schwimmhalle sind nicht mehr funktionsfähig.

Umgehend hatte die Verwaltung ein technisches Gutachten beauftragt, um den Schaden festzustellen. Ergebnis dieses Fachgutachtens ist, dass für eine Wiederinbetriebnahme des Bades in seiner jetzigen Form ein nahezu vollständiger Rückbau aller technischen Einrichtungen notwendig wäre.

Bereits im November 2023 hatte der Verbandsgemeinderat den Grundsatzbeschluss gefasst, weiterhin ein Hallenbad in Saarburg zu betreiben und zur Planung eines Neubaus Mittel in den Haushalt einzustellen. Im Mai, nur wenige Tage vor dem Hochwasser, wurde einstimmig im Rat beschlossen, die Planungsleistungen für einen mittelfristigen Neubau des Hallenbads sowie die Sanierung der Freibäder Saarburg und Kell am See auszuschreiben. Bis zur Fertigstellung dieser Planungen sollte das Hallenbad in seiner jetzigen Form weiterbetrieben werden.

Der Projektbeginn für den Neubau eines Hallenbades wird nun aufgrund der Schadenslage entsprechend vorgezogen und beschleunigt. Dies bedeutet allerdings, dass ein Weiterbetrieb des Hallenbades bis zur Fertigstellung eines Neubaus leider nicht möglich ist.

„Die Hochwasserschäden am Hallenbad zwingen uns dazu, den Neubau nun zügig voranzutreiben.“, so Erste Beigeordnete Simone Thiel. Man arbeite mit Hochdruck daran, Planungsleistungen zu vergeben und eine Finanzierung zu sichern. Vorteilhaft in den derzeit laufenden Gesprächen mit Genehmigungs- und Planungsbehörden sei, dass eine Studie zum Bedarf des Bäderangebotes im vergangenen Jahr erstellt wurde. Zudem habe das Ministerium für Inneres und Sport den Bedarf bereits im November 2023 bestätigt. „Als nächster wichtiger Schritt ist die Genehmigungsfähigkeit des Standortes im Überschwemmungsbereich der Leuk mit den Landesbehörden abzuklären“, so Thiel.

„Wir brauchen ein Hallenbad in der Region Saarburg-Kell für Schulen, Sport und Freizeitschwimmer“, ergänzte Bürgermeister Jürgen Dixius. In der Planung der Sanierung des Freibades und eines Hallenbadneubaus lägen enorme Chancen, um die Technik zusammenzufassen, Energie einzusparen, sparsamer zu arbeiten und gleichzeitig in den nächsten Jahrzehnten ein zufriedenstellendes Bäderangebot für die jungen und älteren Gäste zu ermöglichen.

Die Verwaltung klärt derzeit, wie ortsnah für das Schulschwimmen eine Möglichkeit geschaffen werden kann. Dazu stehen Badverwaltung und Grundschulleitungen in engem Austausch mit der Schulbehörde und möglichen Anbietern. In Zusammenarbeit mit der Bädergesellschaft Trier sollen auch für alle weiteren Badegäste Angebote in den umliegenden Bädern ermöglicht werden.